Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
Onlineinhalte zum Buch

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

4 Pyogene Infektionen der Haut und ihrer Anhangsgebilde

Zusatzinfo

Häufigkeit in der Allgemeinpraxis

Die Erkrankungen der Haut und ihrer Anhangsgebilde sind der direkten Diagnostik gut zugänglich. Die Gesamthäufigkeit dieser Erkrankungen (Fenster 3 in Tabelle 1.2 im Buch S. 17) beträgt 3,6% im unausgelesenen Krankengut. Weitaus häufiger (11,1%) präsentieren sich die anderen Erkrankungen der Haut (Fenster 7 in Tabelle 1.2 im Buch S. 17) in der Allgemeinpraxis.

Erysipel, Phlegmone sowie andere in den Lehrbüchern als klassisch aufgeführte Pyodermien werden im Kap. B8 im Buch behandelt, da hinsichtlich ihrer Gruppenzuordnung nicht die Abszedierung als Leitsymptom zugrunde gelegt wurde, sondern die Rötung.

Der berufstheoretische Begriff Kennerschaft meint jenen Teil der individuellen, diagnostisch nützbaren Erfahrung, die erst durch die Bekanntschaft mit einem breiten Spektrum einschlägiger Fälle zustande kommt und die nicht anerzogen wurde.

Die Kennerschaft spielt etwa bei jedem fünften bis zehnten Fall eines erfahrenen Arztes eine wichtige Rolle. Sie macht den langjährig tätigen Mediziner gegenüber dem Anfänger diagnostisch überlegen. Ziel der Erziehung muss es daher sein, die angehenden Ärzte mit möglichst viel Kennerschaft auszustatten. Dies ist gleichzeitig ein starkes Argument für eine lange, vielseitige Weiterbildung (Braun et al. 1992).

Durch das Oft-gesehen-Haben erwirbt sich der Arzt schließlich individuelle Schablonen, die bei neuen, ähnlichen Krankheitsbildern aus dem Unterbewussten heraus angelegt werden. Die Kennerschaft entscheidet dann über Zustimmung, Ablehnung oder ein Vielleicht.


Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Copyright 2014-2024 • Prof. Dr. med. Frank H. Mader