Mader : Fakten - Fälle - Fotos®
Onlineinhalte zum Buch

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

8.4.1 Herpes simplex

Zusatzinfo

Was bei der Beratung bei Herpes genitalis angesprochen werden soll (Sen u. Barton 2007):

  • Bei der ersten Episode ist zu erklären, dass es sich nicht zwingend um eine kurz zurückliegende Infektion handeln muss, da genitale Symptome auch erst nach Jahren auftreten können.
  • Patienten in stabiler Langzeitbeziehung können trotz wiederholtem Expositionsrisiko über Jahre HSV-diskordant bleiben. Das Übertragungsrisiko kann bei HSV-II-Infektion durch Suppressionsbehandlung des infizierten Partners mit Valaciclovir reduziert werden.
  • Sexuelle Enthaltsamkeit während Prodromalsymptomen oder wenn Läsionen vorliegen.
  • Rat, derzeitige oder zukünftige Sexualpartner vor Aufnahme sexueller Beziehungen über die Infektion zu informieren.
  • Benutzung von Kondomen mit neuen oder nicht infizierten Partnern, besonders während der ersten 12 Monate nach der ersten Episode.
  • Frauen mit positiver Anamnese für genitalen Herpes oder mit männlichen Partnern und positiver Herpes-Anamnese sollten ihre Ärztin früh in der Schwangerschaft darüber informieren, um die Gefahr einer neonatalen Übertragung zu verhindern.

Merke
Die Blickdiagnostik einer genitalen HSV-Infektion hat nur eine geringe Sensitivität und Spezifität; daher unbedingt Laborbestätigung der Infektion (z. B. Abstrich, Viruskultur, Antigenbestimmung, PCR. Typenspezifische serologische Tests sind auch bei asymptomatisch Infizierten positiv).


Bild eines Pemphigus vulgaris
Abwendbar gefährliche Verläufe sind selten, aber können durchaus vorkommen. Bei diesem Patienten mit unscheinbaren Erosionen und Krusten lag eine bullöse Autoimmunerkrankung (Pemphigus vulgaris) vor. Die Therapieresistenz der Läsion war Anlass zu weiterführenden Untersuchungen, die schließlich die diagnostische Klärung brachten (Smolle u. Mader 2005)
Herpes simplex
Ungewöhnliche Bilder kann ein Herpes simplex an den Akren machen. Verwechslungen mit Paronychie kommen vor (Smolle u. Mader 2005)
Erythema exsudativum multiforme
Als infektallergische Reaktion kann es im Anschluss nach einer Herpes- simplex-Manifestation zu einem Erythema exsudativum multiforme mit typischen Kokardenläsionen kommen (Smolle u. Mader 2005)
Herpes genitalis
Beim Herpes genitalis sind oft keine frischen Bläschen, sondern nur mehr charakteristische polyzyklisch begrenzte Erosionen zu sehen (Smolle u. Mader 2005)

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Copyright 2014-2024 • Prof. Dr. med. Frank H. Mader